Zeigte Respekt für den Kersting-Rücktritt: Hendrik Grau (CDU-Vorsitzender) Foto: CDU CDU nimmt Kersting-Rücktritt mit Respekt zur Kenntnis
„Ich bedauere den Rücktritt von Mathias Kersting als Vorsitzender der SPD-Fraktion sehr. Wir als CDU haben ihn immer als fairen Gesprächspartner und Mann des Ausgleichs erlebt.“ Die möglichen Konsequenzen für die künftige Ausrichtung des sich anbahnenden Linksbündnisses im Rat sieht Hendrik Grau als Vorsitzender der CDU Münster mit Sorge.
Mitten in der größten Krise der Nachkriegszeit sickern immer mehr Nachrichten aus den Koalitionsverhandlungen von Grünen, SPD und Volt durch: Schließung der Parkhäuser für Auswärtige und Innenstadtbesucher, faktisches Verbot von motorisiertem Individualverkehr oder jüngst ein Gebührenhammer für alle Auto-Besitzer im ganzen Stadtgebiet durch die Abschaffung aller kostenfreier Stellplätze.
„Diese Politik soll unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes faktisch auf dem Rücken von Familien, von älteren Menschen, der Unternehmer in der Innenstadt und der vielen tausend Arbeitnehmer, die im hiesigen Einzelhandel tätig sind, durchgedrückt werden. Wir hatten hier insbesondere auf die vernünftigen Stimmen innerhalb der SPD gehofft, diesen kurzsichtigen Linksrutsch zu verhindern. Mit Rücktritt Kerstings sinken diese Hoffnungen“, erklärte Hendrik Grau.
Grau sagte weiter: „Den Rücktritt Kerstings nehmen wir mit großem Respekt zur Kenntnis. So verliert eine Stimme der Vernunft in der hiesigen SPD an Einfluss.“ Mathias Kersting habe sich als Politiker erwiesen, der augenscheinlich nicht bereit ist, seine festen Überzeugungen dem Machtzuwachs unterzuordnen. Für die so wichtige politische Stabilität in Zeiten der Corona-Krise sei der Rücktritt kein gutes Zeichen.
„Ich denke, die Wähler werden sich spätestens im Herbst bei der Bundestagswahl daran erinnern, welchen Kurs die SPD hier jetzt scheinbar einschlägt und was sie bereit ist, dem reinen Machterhalt zu opfern.“ Grau erneuerte in dem Zusammenhang allerdings auch das Gesprächsangebot an die gemäßigten Kräfte bei SPD und Grünen.