Kein Geld für die Umgestaltung der Handorfer Straße
Die Verkehrsbelastung im Ortskern Handorfs ist seit Jahren ein Ärgernis, insbesondere der über die vielen Jahre zugenommene Schwerlastverkehr belastet die Anwohner und beeinträchtigt die Verkehrssicherheit. Glücklicherweise ist absehbar, dass die Belastung mit der nahen Fertigstellung der B 481n sinken könnte. Das Projekt hat sich in den letzten Jahren mehrfach verzögert, aber im kommenden Jahr möchte Straßen NRW die „Spinne“ an der Warendorfer Straße / Dyckburgstraße / Mondstraße in Betrieb nehmen, im Jahr darauf soll die B 481n von dort bis zum Schifffahrter Damm unter Verkehr genommen werden. Auf diesen Zeitpunkt schauen die Kommunalpolitiker schon lange, weil dann ein lang gehegter Wunschtraum realisiert werden könnte, nämlich eine Umgestaltung der Handorfer Straße im Ortskern.
Bisher wurden Vorschläge u. a. mit Verweis auf die übergeordnete Bedeutung der Handorfer Straße abgelehnt, aber mit Entfall des Durchgangsverkehrs eröffnen sich neue Möglichkeiten.
Das Thema war deshalb zuletzt vor knapp drei Jahren Inhalt eines Antrags der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Ost (AnO/0007/2021). Auch in das Stadtteilentwicklungskonzept wurde das Thema als mögliche Maßnahme aufgenommen und parteiübergreifend begrüßt. Auf die Anfrage liegt bislang nur ein Zwischenbericht mit der knappen Antwort vor, dass die Verwaltung für dieses Thema aktuell keine personellen Kapazitäten bereitstellen kann. Die CDU Handorf möchte die Planungen gerne beschleunigen, damit die Umbaumaßnahmen zeitnah nach Fertigstellung der B 481n begonnen werden können. Aus diesem Grund hatte sie beantragt, dass im Haushalt 2024 Planungskosten in Höhe von 50.000 Euro für die Handorfer Straße eingestellt werden. Es handelt sich nicht um zusätzliches Geld, sondern das Budget sollte von einem anderen Posten verschoben werden, wo es im kommenden Jahr nicht benötigt wird.
Dennoch hat die Grün-Rot-Violette Rathauskoalition diesen Antrag im Verkehrsausschuss abgelehnt und die Position ist nicht in den Haushalt aufgenommen worden. Für Silke Busch, Ratsfrau und Vorsitzende der CDU Handorf, einmal mehr ein negatives Beispiel dafür, dass gute Ideen torpediert werden und stattdessen viel Geld für linke Lieblingsprojekte bereitgestellt wird. „Wir werden weiter einfordern, dass nun die Zeit ist, eine Perspektive für den Ortskern Handorf zu entwickeln. Wenn Zeit und Geld für Verkehrsprojekte in der Innenstadt bereitstehen, kann es nicht sein, dass die Außenstadtteile und Handorf immer wieder zu kurz kommen“, so Silke Busch.
Durch eine Verkehrsberuhigung soll eine Verbesserung der Aufenthalts- und Wohnqualität im Ortskern erreicht werden. Weitere Ziele sind eine Standortverbesserung von Einzelhandels- und Dienstleistungsunternehmen und somit auch ein verbessertes Angebot für die Besucher sowie die Verbesserung der Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer. Angeregt hatte die CDU unter anderem die Ausweisung als Tempo 30-Zone und die Ausweisung von Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Durchfahrtsbeschränkungen für LKW mit Ausnahme von Anliegern und landwirtschaftlichem Verkehr. Bauliche Maßnahmen könnten eine Neuaufteilung des Straßenraums zugunsten des Fahrrad- und Fußverkehrs, z.B. durch Schaffung einer durchgehenden Ebene, Einführung von Schrittgeschwindigkeit in Teilbereichen, ein verringerter Fahrbahnquerschnitt, Fahrbahnversätze oder Fahrbahnverengungen, ein alternativer Fahrbahnbelag oder Blumenkübel oder Pflanzenbeete sein.