Stellungnahme der CDU Handorf zu den Ausbauplanungen der B 51
Grundsätzlich steht die CDU Handorf den Ausbauplänen positiv gegenüber, fordert die Verantwortlichen jedoch nachdrücklich auf, zusätzlichen Verkehr im Ortskern von Handorf zu vermeiden. Den Handorfer Ortskern vom starken Durchgangsverkehr zu befreien, insbesondere durch LKW verursacht, ist jahrelange Politik der CDU in Handorf. Diesen Wunsch haben die Handorfer in der vor einem halben Jahr durchgeführten Umfrage noch einmal deutlich bestätigt.
Die Handorfer CDU unterstützt das übergeordnete Ziel, mit dem Ausbau von B 51 und B 64 eine leistungsfähige Verkehrsverbindung zwischen Münster und Ostwestfalen zu schaffen. Die aktuelle Planung ist jedoch nicht alternativlos und es müssen intelligente Lösungen gesucht werden, um einen Interessensausgleich zwischen verkehrlichen Anforderungen, den Anwohnern und ökologischen Gesichtspunkten zu finden. Außerdem muss das Verfahren transparent sein und die Bürgerwünsche müssen, so weit wie möglich, Berücksichtigung finden.
Im Einzelnen richtet die CDU Handorf folgende Forderungen an Straßen.NRW:
Die Veränderungen der Verkehrsflüsse durch den aktuellen Ausbau der B 51 und Neubau der B 481n auf die Situation im Handorfer Ortskern müssen bei den weiteren Planungen berücksichtigt werden. Die erwartete Verbesserung der Situation darf nicht durch den Ausbau der B 51 und B 64 aufgehoben werden.
Ein vierspuriger Ausbau zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit ist nicht in Gänze nachvollziehbar. Ein vierspuriger Ausbau bis zur Einmündung der Lützowstraße und eine Fortführung als drei- oder zweispurige Fahrbahn Richtung Telgte reicht aus, insbesondere da ab Telgte derzeit kein vierspuriger Ausbau geplant ist.
Der Kreuzungsbereich Handorfer Str./Alter Mühlenweg/B 51 ist in Priorität als mit einer Lichtzeichenanlage geregelter Kreuzungsbereich zu planen. Ein riesiges Brückenbauwerk mit langen Rampen, wie z. B. bei Ausbau der B 51 in Höhe der Wolbecker Straße, wird als nicht wünschenswert erachtet. Die dadurch gegebene optische Trennung des Stadtteils Handorf mit seinem Ortsteil Kasewinkel wird nicht akzeptiert. Wir sind uns der Herausforderungen für diesen Kreuzungsbereich bewusst, fordern aber eine genaue Prüfung dieser Variante unter Berücksichtigung moderner Technik zur Verkehrsflusssteuerung.
Die ausgebaute vierspurige Fahrbahn muss im Bereich von der Dyckburgstraße bis zur Lützwostraße (und bis Telgte) auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden können. Eine frühe Berücksichtig dieser Anforderung soll die Verkehrssicherheit gewährleisten.
Außerdem ist zu beachten, dass die Lützowkaserne und das Institut der Feuerwehr an die ausgebaute B 51 angebunden werden. Insbesondere der durch die derzeit diskutierte intensivere Nutzung der Lützowkaserne entstehende zusätzliche Verkehr darf keinesfalls durch den Wohnbereich des Stadtteils geführt werden. Stattdessen muss eine Anbindung über die Lützowstraße oder über eine ertüchtigte Lauheider Straße erfolgen.
Durch diese Punkte werden teure Parallel- oder Ersatzfahrbahnen entbehrlich. Dies resultiert in einem geringeren Flächenverbrauch und reduzierten Kosten.
Dass die derzeit bestehenden Bahnübergänge geschlossen und reduziert werden sollen, wird von der CDU Handorf unterstützt. Nur ein leistungsfähiger Ausbau des ÖPNV kann eine Zukunft haben; das gilt auch für die Erreichbarkeit der Stadt Telgte. Auch deswegen wird die Befahrbarkeit der ausgebauten Straße durch Busse mit entsprechenden Haltepunkten erwartet. Ein Ausbau der Verbindungen zwischen Münster und Telgte durch Stadtbusse soll durch die beiden Städte geprüft werden. Die Erreichbarkeit des Gymnasium St. Mauritz ist über die Dyckburgstraße ausreichend sichergestellt.
Die notwendigen Ausbaumaßnahmen sind im Hinblick auf den Flächenverbrauch so zurückhaltend wie möglich durchzuführen. Der Osten der Stadt Münster ist sehr stark durch die Landwirtschaft geprägt. Insoweit sind außerdem die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen nicht zu Lasten der Landwirtschaft durchzuführen.
Im Kontext der obigen Positionen soll geprüft werden, ob eine mögliche Anbindung der Gildenstraße an die Lützowstraße einen positiven Beitrag für eine leistungsfähige Ampelkreuzung am Gartencenter leisten könnte.
Im Zusammenhang mit den Ausbaumaßnahmen wird erwartet, dass es zukünftig eine attraktive Fahrradschnellverbindung zwischen Münster und Telgte geben wird.
Die Mitglieder der CDU Handorf werden im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für den Ausbau der B 51 immer wieder auf die Thematik einer Behelfsbrücke über die Werse angesprochen. Für die Bürgerinnen und Bürger ist nicht nachvollziehbar, dass für den notwendigen Neubau der Wersebrücke zunächst eine Behelfsbrücke gebaut wird, dann eine neue Brücke gebaut wird, danach die Behelfsbrücke wieder entfernt wird und einige Jahre später eine zweite Brücke zur Erlangung der Vierspurigkeit neu gebaut werden soll. Dieser scheinbar unnötige doppelte Aufwand soll zur Vermeidung von Ressourcen und Kosten vermieden werden, soweit dies planungsrechtlich und technisch möglich ist.
Zusammenfassend hält die CDU Handorf fest, dass der im Verkehrsgutachten betrachtete Prognose-Planfall 5 am besten zu diesen Vorstellungen passt und die am ehesten akzeptierte Lösung sein kann. Für die Prüfung und nähere Ausgestaltung dieser Variante sollten weitere Anstrengungen unternommen werden. Wir fordern die Verkehrsplaner und die Stadt Münster auf, den vom Ausbau besonders betroffenen Stadtteil zu unterstützen und die vorgetragenen Vorschläge zu berücksichtigen.
Für den Verkehr in Handorf sind alle Varianten günstiger, als der von Straßen.NRW favorisierte und scheinbar nahezu ausschließlich betrachtete Prognose-Planfall 1.