Nicht nur durch die Diskussion zum Thema Jugendgewalt im hessischen Landtag, sondern auch durch "alltägliche" Verstöße wie Vandalismus, Graffiti und Sachbeschädigungen hatte der Vorstand der CDU Handorf bei der letzten Vorstandssitzung im Mai Vertreter der Stadt, der Polizei, der Bundeswehr und des Handorfer Netzwerkes Jugend eingeladen.
Oft genug werden die Vertreter der Ortsunion von Handorfern auf Sachbeschädigungen und Vandalismusvorkommnisse angesprochen. Um sich einmal über ein objektives Bild machen zu können, diskutierte man die Vorkommnisse in Handorf mit sachkundigen Vertretern.
Frau Schild, die Jugendreferentin für den Stadtteil Handorf, stellte zunächst einen Gesamtüberblick und die vom Jugendamt eingeleiteten Maßnahmen vor. Dabei wurde deutlich, dass das "Cliquenproblem" in allen Stadtgebieten anzutreffen ist. Die Ereignisse im Winter 2007/2008 im Bereich des städtischen Kindergartens, führten zu Maßnahmen des Jugendamtes der Stadt Münster und der Polizei. So wurde ein runder Tisch mit den Akteuren vor Ort organisiert.
Die Vertreter der Polizei, Herr Schmidt und Herr Grothaus, machten deutlich, dass mit einem Anteil von 1,3% (rd. 1.400) am Gesamtaufkommen polizeilicher Einsätze der Osten der Stadt Münster polizeilich gesehen, keinen großen Anteil am Einsatzgeschehen im gesamten Stadtgebiet hat.
Überraschend waren dann allerdings die Zahlen zu Graffitivorkommen, 2005, 8 Fälle,
2006, 18 Fälle und 2007, 30 Fälle.
Insgesamt beklagte die Polizei, dass sie zwar häufig auf Fehlverhalten und Sachverhalte hingewiesen würde, allerdings keine Anzeigen von den Geschädigten erstattet würden, was dann die Arbeit der Polizei nicht leichter mache.
Zum Thema Graffiti vertiefte dann Herr Ahlmann Graffitikoordinator der Stadt Münster die Informationen für die CDU-Vertreter.
Sehr schnell waren sich die Anwesenden einig, dass das Projekt " GraffitO´" der Bezirksvertretung Münster-Ost unbedingt durchgeführt werden solle.
Bei dem Projekt ist vorgesehen, die in Frage kommenden Jugendlichen bei ihren "kreativen Ambitionen" zu begleiten. Geschehen soll das durch einen Workshop, um den Kontakt herzustellen und weiter durch pädagogische Begleitung durch Vertreter des Jugendamtes und des Handorfer Netzwerkes Jugend. Ein vergleichbares Programm der Stadt Münster hat in der Vergangenheit den Erfolg einer solchen Maßnahme belegt.
Herr Kallweit, von der Unteroffizierschule des Heeres beklagte, dass offensichtlich durch Jugendliche vermehrt Sachbeschädigungen an Bundeswehr-Übungseinrichtungen auf den Übungsplätzen Dorbaum und Handorf-Ost begangen würden. Er begrüßte es, dass durch die Veranstaltung auch ein persönlicher Kontakt zwischen der Bundeswehr und den zuständigen Stellen hergestellt werden konnte.
Im Weiteren schloss sich dann eine intensive Frage- und Diskussionsrunde an. Ein Problem wurde in diesem Zusammenhang intensiv angesprochen, der unerlaubte Alkoholverkauf an Jugendliche unter 18, bzw. 16 Jahren. Hier ging deutlich der Appell der Anwesenden insbesondere an die Vertreter der Stadt hier weitere Aufklärungsarbeit zu leisten, aber auch mit aller Konsequenz dagegen vorzugehen.
Zusammen mit Herrn Sauer vom Handorfer Netzwerk Jugend zog der Vorstand den Schluss, dass die sich neu ergebende Möglichkeit der offenen Jugendarbeit durch die Jugendeinrichtung im Neubaugebiet in Handorf großen Chancen bietet auch interessante Angebote für "Jugendcliquen" vorzuhalten und damit den diskutierten Probleme entgegentreten zu können.
An die anwesenden Vertreter von Stadt, Polizei, Bundeswehr und der Jugendarbeit vor Ort
richtete der Vorsitzende der CDU ein herzliches Dankeschön für die umfassende Information zu diesem Thema.